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Eine kleine schöne Geschichte:



Der kleine rote Luftballon



Es ist schon eine Weile her, da gab es auf einem großen Rummelplatz einen kleinen alten etwas dicklicheren Mann, der Luftballons verkaufte.

Nicht nur irgendwelche, sondern welche mit Helium, sodass sie hoch in der Luft schwebten und fröhlich vor sich hin strahlten.

Er hatte alle möglichen Sorten von Luftballons, er hatte Pokémon, Ponys in allen Farben und Größen, kleine süße Hunde und sogar ein paar einzelne Spongebobs. Doch neben all diesen großen bunten glanzvollen Luftballons schwebte ein einzelner etwas kleinerer roter Luftballon.

Er war ein ganz normaler Luftballon, hatte kein Tier auf sich gedruckt und bestand auch nicht aus dieser Glanzfolie, sondern aus einfachem Gummi.

Er war halt nur ein einfacher kleiner roter Luftballon.

Jeden Tag kamen unzählig viele kleine Kinder die immer wieder einen Luftballon haben wollten, die Jungs wollten immer ein Pokémon haben, am besten eins von den stärksten und coolsten natürlich.

Die Mädchen dagegen wollten fast immer nur die Ponys und Hündchen, am besten in Pink versteht sich.

So geschah es also, dass der kleine rote Luftballon beinahe jeden Tag neue Nachbarn bekam, aber diese nie länger als zwei Tage mit ihm herum schwebten und dann schon verkauft wurden.

Was mit einem Luftballon geschieht, wenn erst einmal ein Kind sich einen gekauft hatte, dass wusste der kleine Ballon gar nicht. Woher denn auch, er hatte ja jeden Tag immer wieder nur denselben Ausblick und einen weiteren trostlosen Tag vor sich, an dem er nicht gekauft wurde.

Immer wieder musste der kleine dickere alte Mann dem kleinen roten Luftballon neues Helium geben, damit er nicht völlig in sich zusammen sank. So lange wie er da oben einsam und verlassen schweben musste, das kostete schon Kraft.

 

Eines Tages, es war kein guter Tag für einen Rummel, denn das Wetter war trüb und grau, war der Luftballonverkäufer wieder dabei seine neuen Ballons mit Helium zu füllen.

Er sah den kleinen roten Luftballon und schnappte ihn sich.

„Was fang ich nur mit dir an“, murmelte er, als er das Ventil der Heliumflasche in den Luftballon steckte. „Wie viel Helium du mich schon gekostet hast, das bist du doch eigentlich gar nicht wert…“, murmelte der Mann weiter. Er wusste nicht, dass der kleine rote Luftballon jedes seiner Wörter hören und verstehen konnte. Und dem Luftballon wurde es noch schwerer um das kleine Ballonherz.

Also hatte ihn nicht einmal der Ballonverläufer gern.

„Wenn du heute nicht gekauft wirst, naja, ob ich dich noch mal mit Helium aufpumpe, ich weiß ja nicht…“, dachte der kleine Mann so weiter vor sich her. Und dem kleinen roten Luftballon wurde es Angst und Bange. War es nach diesem Tage nun aus und vorbei mit ihm?

Jetzt war seine ganze Motivation dahin.

Als der alte Ballonverkäufer sich auf seinen gewohnten Platz mit all seinen vielen bunten Luftballons stellte glänzten diese im Sonnenlicht. Nur ein Luftballon war ganz matt, der kleine Rote Luftballon hatte nun seinen ganzen Glanz verloren und er begann mit seinem wenn auch trostlosen Leben ab zu schließen. Er schloss seine Augen und versuchte ein letztes Mal die wärmende Sonne zu genießen.

 

„Papi, Papi, kaufst du mir einen Luftballon?“

„Ja klar mein Schatz, such dir einen schönen aus“

Es begann wieder, dachte der kleine rote Luftballon, da kamen sie diese kleinen Kinder und freuten sich über die kleinen fliegenden Ponys oder Spongebobs und nach nur zwei der Tagen war die ganze Luft aus den Ballonen verschwunden und sie sanken auf irgend einem Kinderzimmerfußboden zusammen.

„Ich will den da haben“, sagte die Stimme eines kleinen Mädchens.

Der rote Luftballon wettete insgeheim, immer noch mit verschlossenen Augen, dass sie bestimmt das hellblaue Pony mit den langen pinken Haaren haben möchte, dass direkt neben ihm schwebte.

„Das Pony da?“, fragte die Stimme eines Mannes, war bestimmt ihr Papi.

Da schien der rote Luftballon wohl Recht gehabt zu haben. Aber schwer war es ja nicht, die Kleine würde ja wohl kaum den Luftballon in der Panzerform haben wollen, der heute ausnahmsweise auch mal mit ihnen herum schwebte.

„Nein Papi, den roten da“, meinte das kleine Mädchen.

Ach ja, das gute Glumanda schwebte ja noch direkt über dem Pony und dem kleinen roten Luftballon, das war zwar ein Pokémon, aber eines von den ganz goldigen, ja ja, das konnte auch dem kleinen Mädchen gefallen.“

„Welchen Ballon meinst du denn, meine Kleine?“, hörte der Ballon den Ballonverkäufer fragen.

„Ich mag den kleinen roten Luftballon da haben“, sagte das Mädchen.

Der kleine rote Luftballon horchte auf, hatte er das Mädchen gerade richtig verstanden?

Sie wollte ihn haben? Das war doch unmöglich!

Der kleine Luftballon hielt seine Augen noch fest verschlossen, er hatte Angst, dass das alles nur ein Traum sei und sobald er die Augen öffnen sollte würde da kein kleines Mädchen stehen und ihn kaufen wollen.

„Magst du nicht lieber ein Pony haben, oder so ein komisches Pokémon Tier da?“, fragte die Stimme des Vaters.

„Nein Papi! Ich mag den kleinen roten Luftballon haben!“, rief die Mädchenstimme sehr bestimmt.

Jetzt musste der kleine rote Luftballon doch seine Augen öffnen, er war so neugierig, wer wohl das kleine Mädchen sei, das Gefallen an ihm gefunden hatte.

„Aber warum ausgerechnet denn den? Der ist doch gar nicht so interessant und glänzen tut er auch nicht“, sagte der Mann der neben dem kleinen Mädchen stand.

Das war also der Papi von dem Mädchen, dachte der kleine rote Luftballon, er sah sehr klug aus und auch so als wäre er ein wirklich netter Mann.

„Weißt du Papi“, sagte das Mädchen; es war gerade mal so sechs Jahre alt, schätze der Luftballon, und sie hatte zwei braune Zöpfe und lustige Sommersprossen auf der Nase. „Weißt du, sagte sie wieder, der Lutfballon, der erinnert mich an mich selber. Als ich in den neuen Kindergarten gekommen bin, da hat auch keiner mit mir spielen wollen, weil sie mich nur nicht kannten und ich nicht so Sachen anhatte, wie die anderen Mädchen. Nur der Tim hat mit mir gespielt und das war ganz lieb von ihm. Und ich, ich mag jetzt lieb zu dem Luftballon sein, denn er sieht so einsam aus zwischen all den Pokémon und so.“

Da wussten weder der alte dickliche Ballonverkäufer noch der Papi des Mädchens irgendwas zu sagen. Auch der kleine rote Luftballon war erstaunt, dass ein noch so kleines Mädchen ein so großes Herz haben konnte ließ ihn richtig strahlen.

Es schien ihm, als würde er so stark glänzen wie schon seit langem nicht mehr.

„Nun denn“, meinte der Papi des Mädchens, „wenn das so ist, dann sollst du den Luftballon haben.“

Der kleine rote Luftballon war ganz aufgeregt, er wurde gerade von einem so lieben Mädchen gekauft. Endlich gab es da jemanden der ihn lieb hatte. Er strahle das Mädchen an, das Mädchen schaute mir großen glücklichen Augen hinauf zu dem kleinen Luftballon und lächelte über beide Ohren.

„Mein liebes Mädchen“, sagte der Ballonverkäufer an das kleine Mädchen gewandt, „du hast so ein großes Herz und wünschst dir diesen Luftballon so sehr, da möchte ich ihn dir schenken“

Das Mädchen strahlte noch mehr. „Danke“, rief es freudig und nahm dem Ballonverkäufer den Luftballon ab. „Ich pass gut auf ihn auf“

Der kleine rote Luftballon strahle und glänzte im Sonnenlicht so stark er nur konnte. Er hatte eine Freundin gefunden, die für ihn sorgen würde. Er war so glücklich wie noch nie.

Er dachte nur, es kommt wohl doch nicht auf das Aussehen an, es gibt immer Menschen die einen mögen, egal wie klein und unscheinbar man wirkt.

Irgendwo hat jeder Freunde, man muss sie nur finden und dann in sein Herz schließen.

Und mit diesem Gedanken schloss der kleine rote Luftballon glücklich die Augen und genoss die Sonnenstrahlen.


Von Jenni Becker


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